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In Zürich, in der «Jägerburg», hatte Wild sich kürzlich mit ­seinem alten Freund Diego getroffen. Wie Ziffel und Kalle in Brechts «Flüchtlingsgesprächen», zumindest kam es Wild so vor, sprachen sie hin und wieder über dies und das, über Beiläufiges und Essenzielles, Bücher, Philosophie, Sterben und Tod, auch darüber. Sie tranken ein paar Biere, während sie über Dinge sprachen, die niemand anderen etwas angingen und über die sie mit niemand anderem sprachen. Sie kannten sich seit Jahrzehnten, und viele Jahrzehnte hatten sie sich, ihre Wege verfolgend, nicht gesehen. Umstände und Alter hatten sie wieder zusammengeführt, älter geworden, nicht alt, beide seit Jahrzehnten mit der gleichen Frau verheiratet, und beide so, dass sie ihr Eigenes behalten hatten. Zum Beispiel an solchen Nachmittagen, beim Cardinal.

Über getrennte Wohnungen sprachen sie, jedenfalls eigene Schlafzimmer.

Muss sein! Da waren sie sich einig.

Zu mehr brauchte es, das gaben sie zu, eine besondere Gelegenheit, eine Alphütte, ein Luxushotel, eine andere Stadt.

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