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Wild selbst hatte einmal ein kleines Buch in einem solchen Zimmerchen, einer Mansarde, vorwärts gebracht und zu Ende geschrieben. Der Winter hatte mit schrägem Wind dünnen Schnee auf die Dächer gelegt, auf die er durch seine Luke hinaussah.

Ein Tisch, ein Stuhl, eine Lampe.

Ein Expansionsgefäß brachte bollernd den lauwarmen Rest der zentralen Hausheizung in die Kammer. Dem Leib konnte man mit einem Pullover helfen, die Füße blieben kalt. Über den Flur gab es eine Toilette mit einem schmalen, halbrunden Lavabo aus Email und einer Kloschüssel, in der das immerfort rinnende Wasser über die Jahrzehnte gelbe Kalkschlieren hinterlassen hatte. Jemand hatte einen riesigen Vorrat an Toilettenpapier auf der Fensterluke deponiert. Das war das einzige Lebenszeichen aus der Welt der anderen, das Wild während der Wochen unter dem Dach bemerkte.

In seiner Kammer beugte er sich über die Blätter. Schrittweise, Wort auf Wort, ging die Arbeit voran. Wenn etwas geschafft war, zog er den Wintermantel über, schloss mit großem Schlüssel die Kammer hinter sich und stieg die Holztreppen das leere Treppenhaus hinunter, an den Stockwerken vorbei, hinter deren mit geätztem Glas versehenen Tür Unbekannte an ihrer Arbeit waren. Die Haustür fiel mit zustimmendem Klatschen hinter ihm ins Schloss.

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