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Vive la France!

Zu Frankreich hatte Wild eine Beziehung, die erinnerte ihn an etwas Früheres. An etwas, was vor seinem eigenen Leben zu liegen schien. In einem alten, lange unbewohnten und vernachlässigten Haus im Burgund war er einmal in eine Vergangenheit zurückgekommen, die er als schon einmal erlebt und doch als vor allem Gewussten und Erinnerbaren liegend empfand. Als wäre er schon einmal da gewesen als ein Anderer und fände sich nun wieder. Und das Haus erkannte er wieder bis in die Details, die heller und dunkler gefärbten grauen Türfüllungen, den hellblauen Wandanstrich mit seinem Ornament, die weißen Türknäufe aus Porzellan. Eine Art Nachhausekommen war das, ohne dass er zuvor da gewesen wäre. Die Zimmer mit den tiefgezogenen Fenstern, die in den ersten Stock hinaufführende Holztreppe mit ihren gebohnerten Stufen und dem schimmernden Handlauf auf Eisenstäben. Und vor dem Haus, drei Sandsteinstufen tiefer, der langgestreckte Garten oder Park. Und das Grundstück, von seinem hohen Eisenzaun umgeben, darin eingeschlossen der dunkle Boden, mit Laub bedeckt vom vergangenen Herbst, aus dem, weiß und unschuldig, die ersten Anemonen hervorgekommen waren. Er war schon einmal hier gewesen, in einem großen Traum, der undeutlich blieb, wie tief bestaubt. Und den er im hellen Licht des Tages gleich wieder vergaß.

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