Читать книгу Die Gärten der Medusa. Roman онлайн

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Seine Wort-für-Wort-Prosa, einfach und kräftig wie Bauernbrot: «Nachts mussten wir die Fenster wegen des Regens schließen, und der kalte Wind blies die Blätter von den Bäumen der Place Contrescarpe.» Braucht es auch nur eine Silbe mehr, um die Trauer der Vergänglichkeit auszudrücken?

Wild blätterte. Die Mädchen saßen hinter aufgeschäumtem Kaffee und aßen Brioches, nach dem Cappuccino war nun Caffè macchiato in Mode.

Interessant war, dass in jenem Kilimandscharo Hemingways Held oder vielmehr Unheld an Paris zurückdenkt, im Wundfieber fantasierend und mit tiefstem Bedauern. «Nein, er hatte niemals über Paris geschrieben», heißt es da über Harry, «nicht über das Paris, an dem er hing.»

«Wir hätten in Paris bleiben sollen», erwidert die Memsahib, Harry’s Frau, die keinen Namen hat.

Wie gut konnte Wild das verstehen.

Aber Hemingway hatte sehr wohl über Paris geschrieben. Als er, alt geworden, im November 1956 nach Paris zurückkam, übergab man ihm im Hotel Ritz zwei kleine Schiffskoffer, die er im März 1928 dort deponiert hatte. Hinterlassen – und vergessen. Sie enthielten ein ansehnliches Bündel Manuskripte aus der Pariser Zeit, die Keimzelle zu jenem Buch, das sein letztes sein sollte und eines seiner schönsten werden würde: «Paris, ein Fest fürs Leben».

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