Читать книгу Die Gärten der Medusa. Roman онлайн
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Wunderbar, dachte Wild.
Wild hatte immer nur ungern geschrieben. In seinen Abhandlungen verwandte er deshalb viel Zeit und Raum auf die Tabellen. Tabellen waren wie ein Programm, Häuschen, die man nur noch ausfüllen musste. Hatten alle Häuschen einen Inhalt, war die Arbeit getan.
Wild, dem übrigens die Bezeichnung Völkerkundler lieber gewesen wäre als sein Doktortitel, wusste ohnehin nicht genau, ob es nun wirklich das Interesse am Andern gewesen war, der ihn auf seine Wissenschaft gebracht hatte, oder nicht eher das Ungenügen an den eigenen Verhältnissen, der Familie des Herkommens, den beschränkten Möglichkeiten, die ihm in seiner Stadt zur Verfügung standen. Immer schon hatte er von einer Steppe geträumt, die am Horizont nicht aufhören sollte. Dass es auch darin Menschen geben musste, war ihm eigentlich nicht bewusst gewesen.
Es sollte sein Abenteuer sein, sein Leben.
«Dann kamen wir hoch über die Normandie», hatte Hemingway weiter geschrieben, «durch Dörfer mit dampfenden Misthaufen und langgestreckten Feldern und Wäldern mit den Blättern am Boden und Bäumen, die entlang den Stämmen und weit nach oben abgeästet waren, und gewellt wogendem Land und Türmen hinter der Kuppe. Dunklen Bahnhöfen und Tunnels und Drittklassabteilen, voll mit blutjungen Soldaten, und schließlich alle schlafend in deinem Abteil, der eine gegen den anderen gelehnt und mit den Köpfen wackelnd im schwankenden Zug.»