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Obwohl ich Anthropologe bin und ihr mir gerade deswegen misstrauen werdet – geht an den Quai Branly, um Gottes willen.

Das Boot war aus einem einzigen Baumstamm gehauen und an die zwei Meter lang. Die geschwungene Form des Nachens glich einem schmalen Halbmond, der auf dem Rücken lag, so wie bekanntlich in den Tropen auch die Sichel des Mondes als Barke über den Nachthimmel gleitet. In der Mitte des Bootskörpers war eine rechteckige Öffnung ausgespart; in dieser lag ein bleckender Schädel, die Augenhöhlen zum Bug hin gerichtet.

Südsee.

Der Nachen hatte der Überfahrt von diesem Leben in ein anderes gedient. Dieses Leben war nur ein vorübergehendes, auf der andern Seite der See aber warteten die Geister der Ahnen, die, wie diese Seele hier, unsterblich waren. Die Insulaner gaben der Barke mit der Asche des Verstorbenen einen Stoß. Sie trieb aufs Meer hinaus und verschwand, entkam für immer, denn sie fuhr mit ihrem Passagier in eine andere Zeit, in einen andern Raum.

Wild war sitzen geblieben. Es spürte die Eile nicht, die ihn sonst immer weitertrieb, mahnte, obwohl er keine Eile hatte. Das Perrier war ausgetrunken. Sollte er sich, an diesem historischen Ort der Trinker und Chômeurs, nicht ein Glas Weißwein bestellen?

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