Читать книгу Haus der Nonna. Aus einer Kindheit im Tessin онлайн

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Auf der Gasse waren nur alte Leute und Kinder; die anderen Bewohner des Dorfes arbeiteten zu dieser Zeit auf dem Feld. Die Nonna war unseretwegen zu Hause geblieben. Sie hatte Giottas Fuhrwerk gehört, das jetzt vor dem Tor hielt, und sie kam uns mit weit ausgebreiteten Armen entgegen. «Sieh mal, wer da kommt», muss sie dann gesagt haben, «varda chi la Jaale – schau hier, die Joli». Sie nahm Papà, der sich ein wenig dagegen wehrte, den Koffer aus der Hand und trug ihn über den Hof in die Küche.

Das Haus und die Küche der Nonna. Pá Cesar und seine Grossfamilie. Versuche, etwas gegen die Armut zu tun.

Die Grosseltern lebten zusammen mit drei weiteren Familien in einem grossen Haus. Es gehörte dem Bäcker Civatti und seiner Frau, die hier neben der Wohnung eine Backstube, Lagerräume und einen Laden hatten. Viele Einzelheiten lassen noch heute erkennen, dass es einmal das Haus reicher Leute gewesen ist. Civattis Ofen zum Beispiel, der jetzt nicht mehr ge­braucht wird, steht in einem ehemaligen Salon, einem weiten Raum mit einer Decke in Kassettenform. Im gepflasterten Innenhof wachsen zwei hohe Palmen. Sie sind von runden, mit Steinen begrenzten staubigen Gärtchen umgeben, in denen die Katzen ihren Kot verscharren. Von hier aus gelangt man durch einen Gewölbegang nach hinten in den Hühnerhof und die Weingärten und nach vorn durchs Portal auf die Dorfstrasse. Das Eingangsgewölbe ist reich bemalt. Doch das alte Hellblau, das Rosa und Gold sind längst dunkel und schmutzig geworden. Man kann die Formen der Girlanden, der Engel und Wolken nicht mehr in allen Teilen erkennen.

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