Читать книгу Haus der Nonna. Aus einer Kindheit im Tessin онлайн

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An der Wand dem Kamin gegenüber hing, neben einem Porträt von Papst Pius xii., eine Fotografie meines Urgrossvaters. Ein Bauer im schwarzen Sonntagskleid mit schwarzem Hut. Das Bild stammt von einem Mailänder Fotografen, der es wie ein Kunstwerk signiert hat.

Der Urgrossvater, Bürger von Uggiate, einem lombardischen Dorf gleich jenseits der Grenze, war um 1900 ins Mendrisiotto eingewandert, mit einem Ochsengespann, zwei Kühen und einer grossen Familie. In Stabio hatte er einen Hof gefunden, den er noch als traditioneller mezzadro in Pacht nehmen musste: Die Hälfte der Ernte war als Pachtzins abzuliefern. Wenige Jahre später wurde in Ligornetto ein Hof frei. Hier galten dann schon neue, bessere Bedingungen.

Zur Zeit seiner Einwanderung lebten noch drei seiner Söhne mit ihm, Carlín, Girumín und Pepp, mit ihren Frauen und Kindern, und eine der Töchter, Gina, mit ihrem Mann. Die Kinder und Enkel nannten ihn alle Pá Cesar, Vater Cesar. Seine Frau, la Mam Savia, war schon nicht mehr am Leben. Sie soll noch in Italien an der Cholera gestorben sein. Es heisst, Pá Cesar habe sie, begleitet nur von einem seiner Brüder, auf dem Feld begraben. In ihrem Leintuch habe er sie bei Nacht in eine Grube gelegt. Ein Pfarrer sei nicht dabei gewesen.

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