Читать книгу Paradies möcht ich nicht. Roman einer Familie онлайн

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Zwei Schlangen

Er holte mich im weißen MG am Bahnhof ab. Ich war im Zug unter dem großen Berg durchgerutscht, mit dem neuen Tunnel ging es schnell, es war kein Reisen mehr, bloß ein Abfahren, um möglichst bald anzukommen.

Jahrgang 1973 sei der Wagen, sagte mir Edmond, als wir eine der Kurven nahmen, die aus der Stadt in die Höhe führten; immer ähnlicher sah er unserem Vater im Profil, nur etwas voller im Gesicht war er; kein Staub lag auf dem Armaturenbrett, keine unnütz herumliegenden Gegenstände auf den Sitzen, bloß eine Schottenmütze auf der kleinen Rückbank, daneben mein schwarzer Rucksack. Ich musste an unseren Volvo denken und die leeren Joghurtdrinkflaschen, die Salzbretzel- und Cashewnutpackungen, die hinten auf dem Boden landeten wie in einer Müllzone.

Wir redeten nicht viel. Edmond war auf die Straße konzentriert. Ich mochte die Leere nicht ausfüllen, wir waren keine Geschwister, die in eine gemeinsame Me­lodie fallen konnten. Ich wusste nicht, weshalb er mich eingeladen hatte, vielleicht wollte er über den Tod unserer Schwester Catherine sprechen.

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