Читать книгу Paradies möcht ich nicht. Roman einer Familie онлайн

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Ich schlief in den Kleidern, ohne auch nur die Zähne geputzt zu haben. Um 03.12 Uhr wachte ich auf; war es nicht seltsam, dass sich in Zeiten digitaler Anzeige ­man­che Werte nachhaltiger einprägten, als man es wollte und es Sinn ergab, und man die Zahlen kaum mehr aus dem Kopf bekam, bis die nächsten, ebenso zufällig, ­auftauchten und unser Hirn die alten überschrieb? Je­­denfalls erinnerte ich morgens die Zahl 03.12 Uhr vom Handydisplay wie eine Überschrift zum Traum, der folgte, als ich wieder einschlief:

Ich stand als Schauspieler auf der Bühne, ohne zu wissen, welche Rolle in welchem Stück ich spielte. Vergeblich sah ich mich um nach jemandem, den ich hätte fragen können. Da fiel mir ein, dass ich genau diese ­Situation schon einmal erlebt hatte, als Traum, und es erschütterte mich, dass dieser Traum sich als Vorwegnahme einer realen Situation entpuppte, in der ich nun war, allein auf der Bühne und ohne zu wissen, welche Rolle ich spielte und in welchem Stück.

Edmond war frisch rasiert, gut gelaunt, ja aufgeräumt, er umarmte mich zur Begrüßung, als er ins Hotelcafé trat, anders als am Vortag. Mir schien, er roch nach dem italienischen Rasierwasser, das ich manchmal selber benutze.

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