Читать книгу Paradies möcht ich nicht. Roman einer Familie онлайн

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Der Zug stand noch eine Weile, wir schauten an­einander vorbei. Als er anfuhr, hob Edmond die rechte Hand, um zu winken. Seine Augen erschienen durch die Scheibe gerötet, mir schien plötzlich, er weine.

Die Clivia

Felix wusste genau, was sich in seinem Heimatland im Jahr 1938 vorbereitete, obwohl manche Nachrichten, die vom großen Nachbarn über die letzten paar Jahre gekommen waren, zunächst zu schlimm geklungen hatten, als dass er sie für ganz wahr hätte halten können. Zug um Zug hatte er und hatten seine Nächsten etwas bemerkt, was ich viel später an ganz anderen Orten und in ganz anderen Zusammenhängen auch feststellen sollte: Menschen konnten sich in einer Weise verhalten, die viel schlimmer war als alles, was man sich nur vorstellte.

Vater hatte sofort zu trainieren begonnen, als er das Studium der Jurisprudenz abbrechen musste. Den Körper und den Geist. Es war Training fürs Überleben. Auf einem toten Arm des Donaukanals ruderte er seine Kilometer, das war gut für Muskeln und Ausdauer. Und hatte den Vorzug, dass man weder zu Hause noch auf der Straße aufgegriffen werden konnte. Dabei konnte er die Browning aus Vaters Schublade in der Donau versenken, Waffen sollte man zu Hause niemals finden. Er besuchte einen Kurs in Automechanik und stellte sich geschickt an, das war wertvoll. Und er übte Französisch und Englisch, das waren die Sprachen, die man würde brauchen können.

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