Читать книгу Paradies möcht ich nicht. Roman einer Familie онлайн
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Als Felix die Wohnung im zweiten Stock betrat, vor zwei Monaten erst war der Esstisch aus Kirsche geliefert worden, Maßarbeit, der Sitz der sechs entsprechenden Stühle war geflochten, an den Lehnen versehen mit Kupferverschlägen, die zwei Früchte am Stiel darstellten, saß sein Vater im Lehnstuhl neben seiner geliebten Clivia, einer Zimmerpflanze, die ursprünglich aus Südamerika stammt und damals sehr in Mode war, die schmalen langen Blätter wuchsen symmetrisch nach zwei Seiten aus dem Topf in die Höhe, um dann abzufallen und spitz zu enden.
Mutter sei schon im Bett und lasse grüßen, meldete er knapp. Dann schwieg er, fassungslos, erschlagen. Vater und Sohn saßen eine Weile da, zu reden gab es nichts. Außer vielleicht noch: Wo ist Theo, wann kommt er nach Hause, weißt du es?
Ein paar Tage später versuchte Felix, auf der englischen Botschaft eine Einreiseerlaubnis zu erhalten. Er ging auf der Kärntnerstraße Richtung Stephansdom, als er fünfzig Meter weiter eine Sperre aus Polizei und SA bemerkte. Es war zu spät, unbemerkt abzudrehen, hinten stand ein Lastwagen mit offenen Bänken und grünem Verdeck bereit, um die Verhafteten wegzubringen. Wohin, wusste man.