Читать книгу Paradies möcht ich nicht. Roman einer Familie онлайн
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In der großen Stadt an der Donau, in die meine Vorfahren einst aus Galizien eingewandert waren, war es vor dem Zweiten Weltkrieg nicht selbstverständlich, in einem solchen Buch zu erscheinen, ein Telefonanschluss war etwas Besonderes. Ich entdeckte einen Adler, Dr. Alfred (Seite 3 ) oder einen Freud, Dr. Sigmund (Seite 155 ).
Wohl gehörte es sich für meinen Großvater Rudolf, in diesem Buch Platz zu finden, ein Telefonanschluss war ja auch praktisch. Er war ein technikinteressierter ehemaliger Erster-Weltkriegs-Hauptmann, bewunderter Besitzer des ersten fahrbaren Staubsaugers weit und breit. So ist heute das abgewetzte rote Wiener Telefonbuch, Ausgabe Mai 1938, in meinem Besitz. Bestimmt hat es Rudolf, ein Mann, der Ordnung geschätzt hat, zusammen mit allerhand Möbeln 1938 zunächst nach Paris geschickt.
Rudolf, aufrechte Gestalt mit glattem Gesicht, einer graden Nase ohne jeden sogenannt jüdischen Anklang, stets im Anzug und korrekt gescheitelt, und seine Frau, meine Großmutter Aranka, energische, klein gewachsene Frau, in Budapest geboren, mit damals schon angegrautem Haar, besaßen offizielle Ausreisedokumente.