Читать книгу Die Bargada / Dorf an der Grenze. Eine Chronik онлайн

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Sie täuschten sich aber, wenn sie annahmen, Bernardo erhalte keine Aufträge. Viele waren nur froh, weder zu Nerina noch zu Rossi gehen zu müssen. Doch, entschloß sich einer, Bernardo eine Arbeit zuzuhalten, so weigerte er sich, den üblichen Preis dafür zu bezahlen. Bernardo sei frisch etabliert, er müsse entgegenkommen. Verlange er dasselbe wie die alten Firmen, könne man ebensogut zu ihnen gehen. Andere nahmen den Preis an, doch sah Bernardo von ihnen nie einen Rappen. Sie schoben das ­Zahlen hinaus und hinaus, und Bernardo scheute sich, um nicht in Verruf zu kommen, sie schärfer zu mahnen oder gar zu betreiben. So hieß es, wollte er durchhalten, von früh bis spät und über die gewöhnliche Arbeitszeit hinaus sich tummeln, nicht nur in der Werkstatt und auf dem Arbeitsplatz, auch zu Hause, wohin er seine Rechnungen und Bücher mitbrachte, um sie nach Feierabend zu ordnen. Mit Scherzen und ­Spielen, mit dem Malen von Bildern war es aus. Und das Fleißigsein, das ­Sparen und Sorgen genügten nicht einmal. Er mußte sich drehen und wenden, freundlich tun, wo es ihm nicht drum war, sich Bemerkungen gefallen lassen; er mußte mit Leuten schwatzen, mit ihnen in der Wirtschaft sitzen, ihre Gespräche anhören und seine Meinung äußern, wobei es eben nicht seine Meinung sein sollte, sondern die des andern. Das alles fiel ihm lästig. Doch tröstete er sich damit, daß die Einnahmen, wenn auch langsam, steigen würden und er alles in allem zufrieden sein durfte.

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