Читать книгу Die Bargada / Dorf an der Grenze. Eine Chronik онлайн

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Bernardo biß die Lippen aufeinander. Er spürte, wie sie zitterten. Doch wartete er nicht lange und sagte: «Gut, ich lasse mich morgen auszahlen.» Unwillig über die Wendung, die die Sache nahm, flüchtete Rossi sich in Zorn. Er bewarf Bernardo mit Beschuldigungen, seiner Pflicht als Bürger nicht zu genügen, sich zu drücken, zu versagen, und schloß, als dieser schwieg, mit schnöden Verdächtigungen, er halte es eben doch, als Bauernsohn, mit den Reichen, den Gegnern, den Bösewichten. Er gehöre zu ihnen, und man werde es sich merken.

Was nun? Schon längere Zeit spielte Bernardo mit dem Gedanken, sich selbständig zu machen. Er hatte etwas Erspartes. Bellinda war anspruchslos und fleißig. Sie verschwendete keinen Rappen. Mutter Bice selbst, eine Musterhausfrau, gab es zu. Ihre Erziehung trug eben doch Früchte. Bernardo durfte also den Übergang wagen. Nun kam ihm die Gelegenheit entgegen. Er mietete passende Räume im Städtchen, ließ Empfehlungskarten drucken und warf sich in das Unter­nehmen. Der Anfang war nicht leicht. Die beiden Malermeister, ­Nerina und Rossi, sahen es gleich ungern, daß sich ein Dritter niederließ. Wenn sie sich sonst bekämpften, hier begegneten sie sich, ja, sie schlossen sich zusammen, um gegen Bernardo zu hetzen: ein Fremder, ein Irgendwoher aus den Bergen, ein Junger, ein Niemand, der sich erfrechte, durch Konkurrenz ihre Existenz zu erschweren. Er würde es büßen müssen.

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