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Wenn Herr Folgendes wüsste, dass in der andern Stadt am See, wo ich geboren bin, in der Stadt im Tessin, wohin ich in mehr oder weniger langen Abständen zurückkehre und mich schon auf der Strasse als Einheimische fühle, schon wenn ich ein Ciao aufschnappe, wenn mein Folgendes, im Wettlauf mit dem Hund, wüsste, dass ein Doppelgänger, ein Kollege oder Komplize auch dort unten nicht aufhört, immerzu Bestandesaufnahmen zu machen in den Strassen des Zentrums, zuhanden eines jeden von uns, dem er auf Schritt und Tritt folgt, ohne Hund, in Mantel und Schal oder dunklem Anzug, unermüdlich, Herr auch über den See, die Seepromenade und Paradiso; niemals in Eile, aber auch nicht müssig, eine flache Mappe unter dem Arm oder die Zeitung oder auch ein Brot. Grossgewachsen, mit herausgedrückter Brust und vorspringendem Bauch, den Kopf immer gerade, damit die Brille nicht verrutscht: Man könnte meinen, er sehe nur auf grosse Distanz, nur sehr weit am Horizont, Folgendes, Folgendes, jenseits der Ampeln, von Campione und der Grenze; dabei kommt er, kaum gehe ich an ihm vorbei, eben vom Gotthard heruntergekommen, schnell meinem Gruss zuvor, schon verabschiedet er mich mit zwei Wörtern, mit Blick auf meine Abwesenheit, gar nicht überrascht von meiner Gegenwart: Buona continuazione wünscht er mir unvermittelt, ohne stehen zu bleiben, ohne Gruss und Einleitungsfloskeln, buona continuazione, wie er’s meinem Vater und meiner Mutter wünschte, als sie noch am Leben waren