Читать книгу Die illegale Pfarrerin. Das Leben von Greti Caprez-Roffler 1906 - 1994 онлайн

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Greti betrachtete Verena, die an ihrem Bett sass. Sie war bis jetzt immer influenzakrank. Sie hat auch ganz magere Hände. Überhaupt ist sie müde und deprimiert.445 Offensichtlich zermürbte der Kampf die Freundin. Doch sie war zäh. Den Kopf in den Sand zu stecken, kam für sie nicht in Frage, auch darin waren sich die beiden Frauen ähnlich. Verena liess keine Gelegenheit aus, für ihre Sache zu weibeln. Ihren Vortrag über die Mithilfe der Frau in Kirche und Gemeindedienst konnte sie an vielen Orten halten, und er stiess auf grosses Interesse. Diskutierte irgendein kirchliches Gremium über die Zulassung von Pfarrerinnen, nahm Verena dazu Stellung, in einem direkten Brief an die Verantwortlichen oder einem Leserbrief.446 Ausserdem wollte sie den Austausch unter Kolleginnen fördern. Vor Kurzem hatte sie die Schweizer Theologinnen zusammengerufen, am Rand der Generalversammlung des Schweizerischen Verbands der Akademikerinnen in Zürich. Auch Greti war dabei ge­wesen, hochschwanger.447 Zu sehen, wie viele sie schon waren und wie jede an ihrem Ort für die gleiche Sache kämpfte, gab ihnen neuen Schwung.

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