Читать книгу Spurlos. Andrea Stamms zweiter Fall онлайн

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Den Weg war er noch nie gegangen. Unter schroffen Felswänden stieg er an gegen Westen. Er überquerte eine Runse mit einem Bach, dann wurde der Pfad steinig und schmal. Führte hart dem Abgrund entlang. Ein blauer Pfeil zeigte in eine Felskehle, die gegen den Grat hinaufzog. Die Wände glatt, ausgewaschen, der Grund mit Geröll gefüllt. Magnus stieg durch rutschigen Schotter und über eingeklemmte Blöcke hinweg bis in eine Scharte. Kalter Wind fuhr ihm ins Gesicht.

Er hatte gehofft, auf der Nordseite führe der Pfad hinunter ins Dorf jenseits der Grenze. Doch die Flanke fiel steil ab, war mit Schnee bedeckt. Keine Spur zu erkennen. Zwischen vorspringenden Felsblöcken schimmerte blaues Eis. Tief unten lag eine Ziegenalp im Schatten, das Dorf blieb in einem bewaldeten Kes sel versteckt.

Von der Scharte schwang sich der Grat auf wie der Bug eines Schiffes. Der Dreimastsegler der Waljäger in seinem Buch. Die Drahtseile und Eisenleitern auf dem Grat glitzerten in der Sonne. Mit dem Feldstecher hatte er schon Leute beobachtet, die da hochkletterten. Bedächtig stiegen sie, klinkten sich mit Karabinerhaken an die Seile. Es reizte ihn, hinaufzuklettern auf das steinerne Schiff. Doch er besass weder Seil noch Karabinerhaken, nur den alten Rucksack und die Militärschuhe.

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