Читать книгу Spurlos. Andrea Stamms zweiter Fall онлайн
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Dann spürte er, wie müde und hungrig er war. Brot und Käse hatte er längst aufgegessen, die Flasche war leer. Er legte sich ins Geröll neben den Steinmann, bettete seinen Kopf auf den Rucksack, fühlte die Sonne auf dem Gesicht, roch das Gestein und stellte sich vor, das grosse Schiff lichte die Anker und trage ihn weiter bis ins Meer, das im Süden hinter den fernen Bergkämmen lag.
Ein Luftzug weckte ihn. Faseriges Gewölk hatte sich vor die Sonne geschoben. Zeit zum Absteigen. Er klammerte sich ans Drahtseil, das Gesicht nahe am Fels, tastete mit den Füssen nach Halt. Tritt um Tritt kletterte er vorsichtig tiefer. Die Bergführerin kam ihm in den Sinn, die wie eine Spinne am Seidenfaden vom Berg herabschwebte. Wenn er das auch könnte! Sich ohne Angst, sicher und beschwingt über Abgründen bewegen.
Allmählich kam er besser voran, fühlte sich sicherer. Fiel sein Blick über die Felswände in die Tiefe, spürte er ein luftiges Flattern im Bauch. Ein Gemisch aus Angst und Lust. Wie als sie heimlich gekifft hatten im Heim.