Читать книгу Spurlos. Andrea Stamms zweiter Fall онлайн

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«Das Haus stand längere Zeit leer», erklärte Frey, «einmal gut durchlüften, dann müffelt es nicht mehr. Die Substanz ist gut.» Die Treppenstufen knarrten, Andrea war bisher nie aufgefallen, wie ausgetreten sie waren. Holzwürmer hatten winzige Krater aus weissem Staub aufgehäuft. Putz war auf die Stufen und Zwischenböden gefallen, Risse durchzogen die geweisselte Wand wie Spinnweben. Die Gaststube sah aus, als wären eben die letzten Stammtischgäste aufgestanden und ins Freie getorkelt. Klebrige Ringe auf dem runden Tisch, auf einem andern standen zwei Gläser auf Biertellern mit eingetrocknetem Schaum und eine angebrochene Flasche.

«Anita konnte nicht mehr aufräumen, man hat sie nach der letzten Untersuchung gleich im Spital behalten.» Freys Stimme hallte in der Gaststube. Der Schreiner brummte etwas und zupfte seinen Bart.

An der hinteren Wand hingen noch immer Aquarelle von Anita neben den vergilbten Fotos, die Andrea früher oft betrachtet hatte. Sie stammten von Töni, dem legendären Wirt und Bergführer. «Haben Sie den Töni gekannt?», fragte sie den Schreiner.

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