Читать книгу Der Salamander. Ein Tanner-Kriminalroman онлайн
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Michel nickte.
Ja. Ich verstehe. Karst hatte nach deinen Aussagen keine Familie. Das heißt, es gab überhaupt keine Verwandten mehr, potenzielle Erben oder so? Ist eigentlich außergewöhnlich.
Ja, aber es war offenbar genau so. Karst stand menschenseelenallein im Leben und hatte praktisch nur uns. Insofern war es ja auch logisch, dass er uns – quasi seiner Ersatzfamilie – alles vermachte.
Ja, ich verstehe. Sind deine Eltern denn rechtsgültig verurteilt worden?
Nein, nein. Sie sind dann nach langem Hin und Her mangels Beweisen wieder entlassen worden. Es gab keine Beweise. Es gab nur das Motiv und diese Blutspuren. Mein Vater erklärte die übrigens damit, dass sich Karst sehr oft beim Rasieren geschnitten hatte, was auch stimmte. Das sahen wir alle immer wieder.
Michel guckte skeptisch.
Doch, glaub mir. Du kennst doch das bei diesen alleinstehenden Männern auf dem Land. Sie rasieren sich alle zwei Wochen mehr recht als schlecht, haben kein gutes Messer, sind ungeschickt, verwenden vielleicht sogar nur kaltes Wasser und haben keinen guten Spiegel, von Rasierschaum ganz zu schweigen.