Читать книгу Mich hat niemand gefragt. Die Lebensgeschichte der Gertrud Mosimann онлайн

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Es stimmt, dass ich viel auf der Strasse bin. Die Bucherin kümmert sich wenig um mich, sie schickt mich oft mit einer Scheibe Brot und ein paar Stück Zucker hinaus, und ich treibe mich gern mit den Kindern herum. Einmal spielen wir in einem der dunklen Hausdurchgänge das Dökterlispiel, da erwischt sie uns und macht ein Riesenlamento daraus. Ich weiss nicht, warum sie nachher mit mir den Arzt aufsucht, vielleicht hat sie ein schlechtes Gewissen und versucht es auf mich abzuwälzen, indem sie mich verklagt. Es ist der Vertrauensarzt der Vormundschaftsbehörde, er hat dort im Amt ein Sprechzimmer, ein freundlicher, väterlicher Mann, der mich von klein auf kennt. Der stellt der Bucherin unangenehme Fragen. Wie es komme, dass ich mich so viel auf der Gasse herumtreibe, wenn ich doch so wenig sähe, ob denn niemand zu mir schaue?

«Momoll, das Hedi», mische ich mich ein.

Ich habe aufgeschnappt, dass er gesagt hat, es sei wohl besser, wenn ich von Buchers wegkäme.

«Ich will beim Hedi bleiben.»

Dann wolle er dieses Hedi auch einmal sehen, sagt er, ich solle das nächste Mal mit dem Hedi kommen.

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