Читать книгу Wiener Walzer. Mord im Euronight 467 онлайн
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«Sie kennen sich ja mit Hunden aus», sagte sie erleichtert und drängte mit der Hundeleine in der Hand zu ihrem Retter.
Der Hundekenner dürfte um die vierzig sein, sportlich, braun gebrannt, ein selbstbewusster Naturbursche, der ihr ungeniert in die Augen schaute. Ein Tennisass oder ein Skilehrer, auf jeden Fall jemand, der gewohnt war, in der Öffentlichkeit zu stehen. Einer aus dem Jet-Set, und sie kannte ihn nicht.
Sie nahm den Hund an die Leine. Der Mann wischte den Schuh an seiner Hose ab und untersuchte ihn.
«Alles in Ordnung. Ein paar Abdrücke seiner Milchzähne. Durchgebissen ist er nicht, und das Leder wächst noch einmal nach.»
War das eine Anspielung? Sollte es ein Witz sein? Was grinste er so blöd?
«Ich werde Ihnen die Schuhe selbstverständlich ersetzen. Hier, meine Karte», wandte sie sich an die mollige Ringerin. «Du bist aber auch ein böser Hund», und sie hatte große Lust, dem ungezogenen Vieh die Leine um die Ohren zu schlagen.
Zum Glück kam der Schlafwagenschaffner und die Sensationslust der Leute fand ein neues Ziel. Er führte einen jungen Mann durch den Korridor, einen Blinden, der trotz seiner Begleitung einen Blindenstab benutzte. Er tastete sich den Wänden entlang, ortete die Auf- und Abgänge zu den Abteilen und klapperte geschickt um einzelne Gepäckstücke.