Читать книгу Wiener Walzer. Mord im Euronight 467 онлайн

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Vor ein paar Tagen hatte sie ein Paket mit einem Klappmesser bekommen. «Alles hat zwei Seiten, das Messer eine Schwester». Ein Blödsinn, auf den sie sich keinen Reim machen konnte. Die Schwester des Messers ist die Gabel, der Bruder der Löffel. Und die zwei Seiten? Aber wenn der Satz einen Code enthielt, den sie nicht knacken konnte, wenn es an ihrer eigenen Fantasielosigkeit lag, dass sie nicht verstand, was da auf den Zettel geklebt war? Oder war es das Messer, das ihr Angst machte? Ein scharf geschliffenes Klappmesser, mit dem sich leicht jemand erdolchen ließ.

Sie drückte die Schwingtüre zum Korridor auf, blieb erneut einen Augenblick unter der Türe stehen und musterte die Reisenden ein zweites Mal. Eine vertraute Runde: Geschäftsleute, Kulturtouristen (Oper, Burgtheater, Stephansdom) und ein paar Ausländer, die sich nicht so leicht einer bestimmten Kategorie zuteilen ließen. Nichts, was ihr Miss­trauen rechtfertigte. Schon drehten sich die ersten Köpfe nach ihr um, und sie erntete die immer leicht überraschten Blicke, die ihr verrieten, dass man sie erkannte.

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