Читать книгу Settembrini. Leben und Meinungen онлайн

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Ich wollte einen Guru an der Gurgel packen, damit er mit seinem Gurren aufhöre.

Aber dann habe ich, ach, gesehen, dass die Welt voll ist von Gurus und jenen, die ihnen hinterherlaufen. Und wenn einer auf die Schnauze fällt, erhebt sich sofort der nächste.

So plötzlich aller Hoffnungen beraubt, wollte ich gerade mein Auto über die nächste Brücke hinaussteuern, als mich der Würgeengel beim Kragen packte und sprach: «Spinnst du? Was ist los? Das Leben ist kein Sugus. Zeig dem Teufel, was leben heißt.»

«Was ist der Teufel?», fragte ich, und bekam die Antwort dreifarbig:

«Il diavolo è l´arroganza dello spirito, la fede senza sorriso, la verità che non viene mai presa dal dubbio. Il giavel ei la prepotenza dil spért, la cardientscha senza in surrir, la verdad che vegn maina tschaffada dil dubi. Der Teufel ist die Anmaßung des Geistes, der Glaube ohne ein Lächeln, die Wahrheit, die niemals vom Zweifel erfasst wird.»

Ich wollte nicht hören. Ich plante, ihm eine Kugel in den Bauch zu jagen. Aber ist der Guru einer Kugel in den Bauch würdig? Ist nicht der göttliche Puschkin diesen Tod gestorben? Sind nicht Diores und Peiroos und Oinomaos vom Eisen im Bauch in den Sand vor Troja geworfen worden? Schließlich habe ich mich entschlossen, ihn an der Gurgel zu packen. Ich wollte diesen flügellosen Engel zur Fratze machen. Ach, ich hatte doch gedacht, meine Freunde für ein ganzes, langes Leben lang zu haben. Als sie hinter dem Guru herliefen, brach eine Welt zusammen. Ich gab das Rauchen und Trinken auf und machte die Jagdprüfung, um dem Guru den Unterkiefer wegzuknallen. Ohne zu merken, dass auch die Jagd eine Welt voller Gurus ist.

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