Читать книгу Settembrini. Leben und Meinungen онлайн
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«Jesus, diese Katastrophe, dieses Gegenteil von einem scheuen Engel. Ein Mann stets in Eile, nur mit sich selbst beschäftigt, immer in Gesellschaft von Jungvolk und reifen, reichen Frauen. ‹Tschisses Craist›, das pure Gegenteil von Zeus. Redet doch von den Olympiern, die konnten lachen wie die Kühe und sich den Bauch halten und brauchten kein Publikum wie euer morscher ‹Tschisses›».
Der Priester hatte fluchtartig das Weite gesucht und das Viatikum mit allem Drum und Dran zurückgelassen. Und zwei knisternde Kerzen.
Meine Onkel, einer hagerer als der andere, haben mich zum Jäger gemacht. Die wichtigsten Erziehungsziele für einen jungen Mann seien die Kunst des Erzählens und die Jagd, mithin «ein Redner von Worten und ein Täter von Taten» zu werden.
Homer zitierten meine Onkel immer in der Sprache des Nordens, deutsch, so wie andere Jäger das Jagdgesetz auswendig hersagten, auch immer deutsch. Romanisch ist unsere Sprache des Fleisches, Deutsch aber jene des Geistes.
Mein Vater, behaupteten sie (und das war der einzige Moment, wo sie im selben Moment dieselbe Meinung über meinen Vater hatten), mein Vater sei auf der Jagd erschossen worden. An einem Nebeltag, im Schneetreiben. In den Felsen des Punteglias.