Читать книгу Rafiki Beach Hotel онлайн
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Mwasi räuspert sich.
«Nicht so gestern Abend. – Ihr Freund wollte mit einer Touristengruppe mit dem Einsetzen der Ebbe, kurz vor Mitternacht, zu einem Segeltrip nach Malindi aufbrechen und war um diese Zeit schon in Lamu-Stadt. – Ich habe das überprüfen lassen und bereits mehrere Zeugen gefunden, die gestern mit ‹Jambo› zusammen gewesen sein wollen. – Was nun genau auf dem Meer geschehen ist, weiss ich nicht, es wird wohl nie in Erfahrung zu bringen sein. – Ich vermute, die Frau, die dazu neigte, sich zu überschätzen, ist ertrunken.»
Der Chef der Kriminalpolizei Tetu, seinen massigen Körper hinter seinen Schreibtisch gequetscht, als könnte er nur so das Auseinanderfliessen seines Leibes noch aufhalten, schwitzend und scheinbar ausschliesslich damit beschäftigt, einen untauglichen Tischventilator so zu regulieren, dass ein schwaches Lüftchen ihm vielleicht doch noch eine kleine Abkühlung verschafft, hört dem aufgeblähten Bericht seines Assistenten Mwasi missmutig und kommentarlos zu, denn, obwohl er auf Anhieb keine Schwachstellen in Mwasis Darstellung der Ereignisse sieht, gefällt ihm die Geschichte nicht. Die ganze Sache gefällt ihm nicht. Vor allem wenn er an den Papierkram denkt, die Schwierigkeiten, die sich kaum verhindern lassen. Die Schweizer Botschaft muss benachrichtigt werden. Angehörige werden sich einschalten. Und zu guter Letzt wird er, was er auch immer unternimmt, alles falsch gemacht haben. Wenigstens in den Augen der Weissen. Soweit er sich erinnern kann, hat er diese als Besserwisser erfahren. Lehrer, Priester, Kolonialherren, Entwicklungshelfer... Und darum sagt er auch jetzt noch nichts, nachdem Mwasi seinen Bericht abgeschlossen hat, sondern grübelt mit einem abgerissenen Streichholz den Dreck aus seinen Fingernägeln, um endlich, nach einem Blick auf die Uhr, etwas wie: «Damit lasst uns morgen weiterfahren», zu brummen, «für heute haben wir genug getan».