Читать книгу Hochzeitsflug. Roman онлайн

21 страница из 41

Der warme Wind der Steppe blies uns den bitteren Dieselgeruch von den vielen Lastwagen auf der Straße in die Nase. Während meine Eltern vor dem Souvenirladen müde wirkend herumstanden, verweilte ich beim kleinen Verkaufsstand vor dem Restaurant und unterhielt mich mit dem gesprächigen Jungen, der an dem kleinen Holzstand Gurken verkaufte. Ich zeigte auf eine Gurke, die ich essen wollte, er schälte sie mit einem Sackmesser, in dessen Holzgriff er seinen Namen eingeritzt hatte. Er machte seine Arbeit so kunstvoll, dass sie mir Lust auf mehr machte. Ich bestellte noch zwei Gurken für meine Eltern. Der Junge redete wie ein Wasserfall und erzählte unter anderem, dass er bald ins Militär müsse. Aber vorher wolle er ein Mädchen, eine Tochter seines Onkels, heiraten, die Familie wolle ihm das Mädchen jedoch nicht geben, weil seine Familie arm sei. Man habe gesagt, ein Gurkenschäler könne keine Frau er­­nähren, lachte er noch. Er wolle aber, und bei diesen Worten schaute er in meine Richtung, seine Liebe genießen, bevor er ins Militär gehe, denn es bestehe die Gefahr, dass er nicht zurückkomme, weil im Land immer noch ein Krieg tobe. Dann müsse es eine Frau geben, die, sein letztgetragenes Hemd in der Hand, auf seinem Grab weine.

Правообладателям