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Manuel trifft ein, als Anne anruft, sie richtet herzliche ­Grüße aus von Leuten, die mir fremd sind.

Es gehe mir gut, Manuel sei da, ich müsse jetzt auflegen, sage ich.

Manuel fragt, ob ich Schmerzen habe, und wischt die Tränen von meiner Wange.

Nein, sage ich.

Als würdest du eine erfundene Sprache sprechen, so klingt es für mich, wenn du mit deiner Mutter sprichst, sagt Manuel.

Er packt ein Buch aus seiner Tasche, der Bus kommt in zwei Minuten, und es nervt mich, dass er jetzt zu lesen an­­fangen muss. Er steigt lesend ein, liest stehend weiter, liest beim Aussteigen. Er merkt gar nicht, dass ich auf der Straße stehen bleibe, erst nach ein paar Schritten dreht er sich um und ruft nach mir.

Ich bin kein Hund, sage ich.

Die Lichterketten werden entfernt, die Sterne in Kisten verpackt. Der Ausverkauf beginnt in den Läden, die Menschen stürzen sich auf die Schnäppchen in den Wühl­kisten. Das alte Karussell wird zerlegt, der Glühweinstand verschwindet wie die Straßenmusiker. Der Schnee schmilzt in die Straßenabläufe, und die Fahrräder rosten langsam in der Kälte vor sich hin.

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