Читать книгу Das Gesetz des Wassers. Ein Tanner-Kriminalroman онлайн

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In diesem Moment wird ihm klar, dass er soeben die Abzweigung verpasst hat. Er wendet und nähert sich langsam dem kleinen Ort.

Das Dorf besteht aus einem heillosen Durcheinander von alten Bauernhöfen und neuen, gesichtslosen Gebäuden. Einzig der kleine Dorfkern in Richtung Kirche lässt etwas von einer vergangenen Harmonie ahnen. Das Rathaus, an dem Rathaus steht, ein pseudohistorisches Gebäude aus der Zeit des Führers, befindet sich gerade im Umbau. Gleich neben der Baustelle sind einige weiße Bürocontainer mit großen Fenstern scheinbar nachlässig aufeinander geschichtet. Hier werden während der Umbauphase die amtlichen Geschäfte getätigt. Die Standesbeamtin arbeite leider heute nicht, erklärt ihm ihre Stellvertreterin, nachdem er sein Anliegen formuliert hat. Da er aber extra aus der Schweiz gekommen sei – sie macht dabei ein so bekümmertes Gesicht, als sei er mindestens aus Übersee angereist – werde sie versuchen, ihm die notwendigen Auskünfte zu erteilen. Kurz darauf erscheint sie mit einem riesigen, altertümlichen Wälzer. Sie beugen sich beide über das stark nach Verfall riechende Buch. Nach kurzer Zeit des Blätterns legt sie, die hilfsbereite Stellvertreterin, mit einem kleinen triumphierenden Lächeln ihre schmale Hand auf eine bestimmte Seite.

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