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Meine Mutter rief oft an, und ich richtete es so ein, dass sie mich zu Hause fand, dass sie sich keine Sorgen machte. Von Fabio wusste sie nichts. Ich be­suchte sie übers Wochenende: Sie hielt die Gläser mit meiner Lieblingskonfitüre bereit, zuckersüße Feigen, stellte mir von den kleinen Röschen aus dem Garten ins Zimmer, die den ganzen Winter blühten; sie kochte mir Kalbshaxen und Leberschnitten mit Marsala; sie ließ mich das Haus und den Garten so unversehrt wiederfinden wie damals, als mein Bruder Gianni und ich noch Kinder waren. Aber sie redete jetzt mit mir wie mit einer Erwachsenen, einem Mädchen, das sich sein Leben selber verdient: Sie war tapfer, war ein wenig stolz, dass sie uns hatte fortziehen lassen, unsere eigenen Wege, ohne uns ihre Einsamkeit zu spüren zu geben. Und jetzt, an den beiden Ta­gen, die wir zusammen verbrachten, lasen wir wieder Giannis Briefe aus der Schweiz: Meine Mutter war in großer Angst, Gianni könnte, launisch, wie er war, Dummheiten anstellen, sich in ein Schweizer Mädchen verlieben: «Wenn er mir nur nicht so eine verrückte Bohnenstange ins Haus bringt»; denn die Schweizerinnen waren für sie hochaufgeschossene, hagere Mädchen in Hosen, gar nichts Rechtes.

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