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In seinen Briefen berichtete Gianni nicht von den Mädchen: Aber er schrieb mitunter irgendein deutsches Wort zum Spaß, «pfui pfui» zum Beispiel, als er zu seinem Entsetzen Grießbrei mit Johannisbeeren hatte essen müssen; oder er erzählte von seinem Chef, der jeden Tag einen kleinen Imbiss mit ins Büro brachte, zwei oder drei halb reife Äpfel, die er aufs Pult neben das weiße Telefon legte; gegen vier verdrückte er einen nach dem andern wie ein hungriges Kind, mitsamt der Schale und allem, ohne auch nur ein einziges Vitamin unter den Tisch fallen zu lassen.

Aber ich wusste genau, dass Gianni, liederlich wie er schien und ein seltsamer Kauz, uns gern ganz andere Briefe geschickt hätte, randvoll mit Dingen von zu Hause: Wenn er es nicht tat, dachte ich mir, dann nur aus dem Grund, weil er nicht mit uns so losheulen wollte wie damals, als wir ihn bis Chiasso begleitet hatten und er die netten lieben Worte, die er uns sagen konnte, bevor wir Abschied nahmen, zurückstieß und hinter der Aufregung um die Reise und das Gepäck versteckte: Der Zug bewegte sich schon, und er fragte die Mutter immer noch nach irgendwelchen blauen Badehosen: Als wäre er da in die Schweiz gefahren, um schwimmen zu gehen.

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