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Der Zug beschleunigte, ich wandte mich zum Vater um, der vor dem Parkplatz wartete; da stand er, ein Vater, der sucht, der findet, der Widerschein in den Augen mochte ihn täuschen, die genaue Stelle entzog sich ihm, der Zug entzog sich ihm; ich stand noch immer mit beiden Ellenbogen aufgestützt da, ich war nicht der Engel, ich behielt den Vater im Auge, betrachtete verstohlen den Schlaf neben mir, eine Madonna schlief ohne Erinnerung, der Vater begann langsam mit der bereits erhobenen Hand zu winken, er winkte dem schönen Wetter, ungläubig, hielt rechts inne, links, er kniff die Augen zusammen, um das Licht zu durchdringen, um sicherzugehen, dass er seiner Tochter in einem so langen Zug nachwinkte, und nicht mir, nicht dem Geschrei der Kinder und nicht dem Kuss der Liebenden.

Wir hatten mittlerweile den Bahnhof verlassen, die Weichen, die Signallichter funktionierten prächtig, der Zug beschleunigte, und der eingeschrumpfte Mann begann erneut, jedem Wagen zum Abschied nachzuwinken, ruckweise bewegte er die Hand, bemühte sich, die Gesichter an den Abteilfenstern zu erkennen, bald winkte er den hinten angehängten Wagen zu, bald den internationalen, getäuscht vielleicht vom Getöse, vom Eisen, vom Ernst des Zuges, er grüsste einen ankommenden Gepäckwagen, er grüsste eine Lokomotive im Bahnhof, für den Fall, dass die Tochter auf ihr sei, er grüsste alle, winkte der Geschwindigkeit, der Flucht zum Abschied, reglos, ein Zwerg, ein Vater auf seinem Posten, bis zuletzt sicher, eine Tochter zu haben, bis heute, bis zum letzten Augenblick, eine Tochter im Zug.

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