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Das Quartier hinter Zürichs City hatte sich in den letzten Jahren sehr verändert. Viele der alten Häuser waren abgerissen oder renoviert worden. Rund um die ehemaligen Traminseln entstand ein neues Einkaufszentrum. Der Autoverkehr wurde um den Häuserblock geleitet. Eine Maßnahme, von der Christina behauptete, das sei schon immer so gewesen, habe auch mit den Hausbesetzungen nichts zu tun. Sie mochte recht haben. Mettler freilich brachte den Platz immer mit jener bunt beklecksten Hausfassade in Verbindung, die für ihn das Portal zum sogenannten Arbeiterviertel bedeutet hatte. Der Laden selbst lag hinter dem neuen Einkaufseldorado in einer der Seitenstraßen, die noch ein wenig an den ehemaligen Charakter des Viertels erinnerten. Eine Wohn- und Ladenstraße. Die meisten der Wohnungen freilich waren zu Büros umgebaut worden, von den Läden blieben nur die Schaufenster übrig. Werbeschilder und Dekorationen vergilbten in Geschäften, deren Eingänge man vergeblich suchte. Die Straßen lebten von den Restaurants, die wiederum von den Angestellten lebten, die in den ehemaligen Wohnungen arbeiteten und sich über Mittag in einer Pizzeria oder mit einem preiswerten Tagesmenü, gutbürgerlich, verpflegten. Trotzdem war es keine schlechte Lage für einen Laden, wie ihn Ali und Christina planten.

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