Читать книгу Die schiere Wahrheit. Glauser und Simenon schreiben einen Kriminalroman онлайн

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– Aber Ihre Schwester und der Herr Hoteldirektor ebenfalls haben ihn eindeutig …

– Nein!

Die Stimme der zarten Witwe Miller klang mit einem Male resolut, als ob eine unerwartete Hoffnung ihr plötzlich Kraft verliehen hätte.

– Der da ist nicht mein Gatte! Der sieht aus wie Montgo­mery, aber er ist es nicht!

Amélie Morel riss die Augen auf.

– Das hat sie tatsächlich gesagt, die Ehefrau?

– Ja, Doktor Billaud meinte, wohl ein klarer Fall von Augenverschließen vor der Realität.

Durch die Glasscheibe der Speisesaaltür drang das vertraute Stimmengemurmel beim Mittagessen, Gelächter, eifriges Besteckeklappern und Gläserklirren. Als Laurent die Schwingtür öffnete, wurden die Geräusche sehr laut, und die Fischsuppe dampfte schnell ihre Düfte in die Eingangshalle hinaus.

– Man kennt das, Kinder machen vor etwas Bedrohlichem die Augen zu, dann existiert es nicht mehr … Madame Miller wird akzeptieren müssen, dass ihr Mann tot ist, meinte der junge Inspektor altklug.

– Die merkwürdigen Umstände seines Ertrinkens reichen mir vollauf als Komplexität! Jedenfalls habe ich eine Autopsie angeordnet. Um sicherzugehen, dass er ertrunken ist. Die Leiche wird nach La Roche-sur-Yon ins Gerichtsmedizinische gebracht ...

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