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Ich blickte in die dunkle Gasse. Plötzlich wurde mir mulmig, und ich lief los, seltsam berauscht eilte ich nach Hause. Es war das Gefühl von Angst, das mir abhanden ge­kommen war. Und schockartig realisierte ich die Dummheit meiner Handlung.

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Als ich aufwachte, war es schon wieder dunkel. Die Lichter vorbeifahrender Autos zuckten durch das Zimmer. Ich fühlte mich vollkommen frisch. Die Schwäche war vorbei, und ich spürte wieder grossen Hunger. Sofort sprang ich aus dem Bett und rauschte, mit unbändiger Energie geladen, ins Bad. Nun war ich mit meinem Spiegelbild schon viel zufriedener. Ich zwinkerte mir zu, riss mir die Kleider vom Leib und trat unter die Dusche. Das alte Leben verschwand im Ablauf. Den Kratzern am Hals half ich mit dicker Schminke ab.

Adrett gekleidet ging ich in die Nacht hinaus, stieg in den Bus und fuhr ins Zentrum. Die Menschen schienen mir jetzt alle zugetan. Es entspann sich sogar das erste ­Ge­spräch seit Langem mit einem hübschen Mädchen. Ich packte die Gelegenheit und lud sie zum Abendessen ein. An einem anderen Tag hätte ich sicherlich keinen Erfolg gehabt, aber jetzt konnte sie mir nicht widerstehen. Nach anfänglichem Zaudern überzeugte ich sie mit einem tiefen Blick in ihre Augen und einem unschuldigen Lächeln. So verbrachten wir einen schönen Abend. Ich begleitete sie nach Hause und wurde mit einem flüchtigen Kuss belohnt.

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