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Am nächsten Tag wollte ich raus, irgendwohin. Auf dem letzten Treppenabsatz fiel mir ein, dass ich erneut die Woh­nungstür zu schliessen vergessen hatte, aber es war mir egal. Ich setzte mich zuhinterst in einen Bus und überliess mich meinen sprunghaften Gedanken.

Dann spürte ich zwei Augen auf mir. Schräg gegenüber sass eine junge Frau, ungefähr in meinem Alter. Ich blickte sie direkt an. Sie schaute zunächst erfreut zurück. Ich verstand nicht wieso, aber dies löste in mir einen unbändigen Zorn aus, den ich sie spüren lassen wollte.

Ich starrte sie mit aller Kraft an und genoss die aufsteigende Beklommenheit in ihren Augen. Verlegen wich sie meinem Blick aus, ich aber liess nicht locker und starrte nur umso intensiver auf sie. Sie bemerkte es, wich weiterem Blickkontakt aus, lachte vor lauter Unsicherheit einmal stumm auf. Ich starrte und starrte, unbarmherzig drückte ich sie mit meinen Augen in den Sessel, liess sie nicht mehr los, selbst das Atmen fiel ihr schwer, die Angst schien ihr die Kehle zuzuschnüren, und sie schien nicht aufstehen zu können. Ihre Augen suchten verzweifelt nach einem Ausweg, während ich sie immer eindringlicher durchbohrte, ich hatte bemerkt, dass sie schon hätte aussteigen müssen, aber sie fürchtete wohl, ich würde ihr folgen. Immer wieder streifte sie mich mit einem flüch­tigen Blick, um zu sehen, ob ich noch schaute.

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