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Das Kind schaute mich weiterhin an. Seine Augen antworteten mir: Mach dir keine Sorgen, es wird alles gut.
Ich fing zu weinen an, still und in mich hinein, in einer Welt, in der es nur mich und diese tröstenden Kinderaugen gab und meine Tat, die mein Herz erdrückte. Ich fühlte eine warme, tragende Reue aufsteigen, die meinen Körper leicht machte. Einige Augenblicke setzte meine Atmung aus, mein Herz stand still, ich existierte nur noch im Innern des Kindes, so sehr wünschte ich, mit diesem Kind zu tauschen, mein Leben noch einmal zu beginnen, es diesmal richtig zu machen.
Ich fühlte mich zutiefst einsam. Wie froh wäre ich gewesen, ein Arschloch zu sein, alles, nur kein Mörder. Ein Arschloch findet vielleicht jemanden, der ihn mag oder gar liebt, aber ich … ich fühlte mich von der Gesellschaft abgeschnitten.
So plötzlich, wie die Vision über mich gekommen war, verschwand sie wieder. Die Frau war aufgestanden und ausgestiegen.
Es hat ja gar nicht mit mir gesprochen, es hat mich womöglich gar nicht richtig sehen können, da das Sehvermögen von Kleinkindern noch nicht richtig ausgereift ist, wie die Früchte und Früchtchen, auch die müssen reifen, oder waren es Frettchen im Bettchen, alles, was sich reimt, ist gut, müde Leute sollen ins Bett, schlafen gehen, aber es ist erst Mittag, jedenfalls hell, ein Mittagsschlaf senkt das Krebsrisiko, und man lebt länger, im Schlaf wächst man, und das braucht man zum Reifen, Reifen oder Pneu, sagen sie heute, morgen eventualisieren sie es bestimmt wieder und dann noch einmal, wer weiss … Vielleicht war ja doch alles nur ein Traum …?