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Ich wollte sie meine Macht spüren lassen. Ich bin ein Mörder. Ich habe Macht und brauche mich vor niemandem zu fürchten. Ich kann machen, was ich will.

Da drängten sich mehrere Personen zwischen mich und mein Opfer, sie sah ihre Chance gekommen, stand schnell auf und zwängte sich aus dem Bus.

An der Endstation stieg ich aus. Ich blickte mich um, wusste nicht, was ich hier wollte und stieg in den nächsten Bus zurück. Ich dachte an die verängstigte junge Frau. Plötzlich überkam mich Scham, die Röte stieg mir ins Gesicht, mir wurde bang und heiss. Wie hatte ich nur so brutal sein können! Wie hatte mich die Gewalt derart übermannt? Zum ersten Mal in meinem Leben ängstigte mich die Vorstellung, gefährlich zu sein, wirklich gefährlich.

Dann tat ich das Ganze wieder ab. Der jungen Frau war ja nichts passiert, sie war am Leben und konnte sich von ihrer Begegnung erholen.

Aber genau das war der Punkt, sie musste sich von der Begegnung mit mir erholen. Ich hatte nicht einmal etwas Konkretes getan, es war nur eine oberflächliche Begegnung – und trotzdem. Was würde ich erst im engeren Kontakt anrichten?

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