Читать книгу Im Knast. Ein Bericht онлайн
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Ein lächerlicher Kratzer war das Ergebnis, einer mehr neben den anderen, die ich mir in den letzten Tagen bereits zugefügt hatte. Dann versuchte ich, mir das Messer in den Bauch zu rammen, die ganze Szene war schon fast zu einer Art Ritual geworden, innerlich hatte ich den Selbstmord längst aufgegeben.
Heulend fiel ich auf die Knie und stach mir dabei aus Versehen in den Oberschenkel. Verzweifelt schleuderte ich das Messer in eine Ecke. Ich krümmte mich und schlug mehrmals mit dem Kopf gegen den Boden. Dieselbe Frage quälte mich immer und immer wieder: Wieso? Wieso? Wieso?
Ich krallte die Finger ins Gesicht und schrie laut auf, wenigstens erschien mir mein Schrei lange und unmenschlich, bis ich nur noch stossweise die letzte Luft aus der Lunge keuchte. Ich wollte den ganzen heissen Gestank von mir loswerden. Kurz vor dem erneuten Luftholen sog mich eine Leere von innen her auf, und ich wurde ohnmächtig.
Als ich wieder zu mir kam, blieb ich kraftlos liegen. Langsam drehte ich mich auf die Seite und zog mit Hilfe der Arme meine Knie ans Kinn. So lag ich stundenlang da, meine Gedanken stürmten wirr durcheinander und brachten nichts Klares hervor. Es rauschte und flimmerte alles um mich herum. Erst als die Sonne durch das Fenster direkt auf mich schien, kamen meine Kräfte langsam zurück.