Читать книгу Tot sein kann ich morgen noch. Meine Reise vom Kopf zurück ins Herz онлайн

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Ein Sprachkurs wie dieser verspricht mir Hirntraining und hilft mir, meine Konzentrationsstörungen in Folge der Chemo zu heilen. Im schlimmsten Fall lerne ich nichts und habe eine schöne Zeit in Venedig. Es geht ja um nichts. Ich muss keine Prüfung schreiben und kein Zertifikat erreichen. Das ist das Geschenk an den Lebensabschnitt ab Fünfzig. Ich muss mich niemandem mehr beweisen, nicht einmal mir selbst. Im besten Fall lerne ich endlich flüssig Italienisch zu sprechen und kann die »Ähs« und das »Wie heißt das noch mal auf Italienisch?« weglassen. In Venedig zu wohnen und nicht als Tagestourist wieder zu verschwinden, ist schon lange ein Wunsch von mir.

Der Italienischkurs in Venedig soll dabei helfen, meine kognitiven Fähigkeiten weiter zu steigern und die Chemogifte vergessen zu lassen. Genauso wichtig wie das Hirntraining scheint mir eine Entgiftung für meinen Körper zu sein. Ich wurde ein halbes Jahr lang konsequent vergiftet, man hat die Maximaldosis ausprobiert, um mich gesund zu machen und mich gesund bleiben zu lassen. Hat erstmal geklappt, aber es dauert anscheinend Jahre, bis das Gift wieder aus dem Körper ist. Auch nach fünf Jahren kann man wohl bei Blutuntersuchungen erkennen, dass man eine Chemotherapie hatte. Die Ayurvedakur ist deshalb zweite Priorität und da bei einer Panchakarma-Kur immer auch Yoga dabei ist, schlage ich zwei Fliegen mit einer Klappe. Zwei Klappen, nein, es sind drei! Ich kann endlich nach Indien reisen, mich dem Ayurveda hingeben und mich beim Yoga spirituell erleuchten. Auf nach Kerala in Indien, dem Geburtsland des Ayurveda.

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