Читать книгу Tot sein kann ich morgen noch. Meine Reise vom Kopf zurück ins Herz онлайн
45 страница из 81
Uschi gabelt eifrig den leckeren Nudelsalat auf dem Weg zum Flughafen. Ihre Freundin bringt uns mit ihrem Kleinwagen hin und ich habe alle Hände voll zu tun, mein Koffermonstrum in ihren Wagen zu hieven.
Wir werden zwei Wochen zur Schule gehen und haben noch etwas Zeit vor und nach dem Sprachkurs eingeplant. Bislang war ich nur Tagestouristin in Venedig und ziemliche Anfängerin, was die Stadt betrifft.
Ich bin sehr gespannt, wie es ist, in Venedig zu wohnen und eben abends nicht mit dem Zug zurück in die Ferienwohnung am Gardasee zu fahren, sondern das Leben der Venezianer zu teilen.
Wir landen schon nach einer starken Stunde Flugzeit am Flughafen Marco Polo auf dem Festland. Es ist später Nachmittag im März und wir lassen uns von der milden venezianischen Luft einhüllen. Gut, dass Uschi im Vorfeld darauf bestanden hat, ein Wassertaxi zu buchen. Es ist ein zwar teurer, aber stilechter Eintritt in die Stadt. Wir werden zum Fährhafen gebracht und steigen in ein schickes, honigfarbenes Boot. Im Gegensatz zu Uschi wäre ich unprätentiös Bus oder Vaporetto gefahren und es wäre ein fataler Fehler gewesen. Dieses Boot! Ich habe noch die Bilder von der venezianischen Hochzeit von George und Amal Clooney vor drei Jahren im Kopf. George und Amal standen in genau so einem honigfarbenen Wassertaxi namens Amore und schipperten den Canal Grande zu ihren verschiedenen Locations rauf und runter. Amal verzauberte in verschiedenen Outfits, im Blumenkleid, im weißen Hosenanzug mit breitem Hut, im gestreiften Jumpsuit, mit Sonnenbrille und ohne Sonnenbrille. An das Hochzeitskleid kann ich mich gar nicht mehr erinnern, auch nicht an das sonstige Spektakel, einzig dieses Wassertaxi auf dem Canal Grande, im Hintergrund Santa Maria della Salute, hat sich in mein Gehirn eingebrannt. Einmal wie Amal den Canal Grande hoch und runter schippern, das wär’s doch, dachte ich immer und doch war es so weit weg. Nun steigen wir in ein solches Boot ein. Ein weiteres Geschenk des Krebses.