Читать книгу Tot sein kann ich morgen noch. Meine Reise vom Kopf zurück ins Herz онлайн

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Manche wenige erzählen auch von Angehörigen oder Bekannten, die gesund wurden und es immer noch sind. Das sauge ich auf. In diesem Jahr, aber auch in meinem gesamten, weiteren Leben, muss ich es schaffen, mich von diesen Geschichten nicht runterziehen zu lassen und Abstand zu schlimmen Krebsgeschichten zu halten. Wird man den Krebs jemals wieder los? Kann ich mich jemals wieder durch die gesunde Brille sehen? Werden die Menschen um mich herum mir wieder unbefangen begegnen können? Ich glaube, ich muss es selbst schaffen, dann wird sich auch mein Umfeld anpassen.

Die Tage im Büro bewältige ich immer besser und der Besuch im Ruheraum beim Betriebsarzt wird seltener. An manchen Tagen bin ich noch so erschöpft, dass ich in meinem Bürostuhl sitze und vor Erschöpfung weinen möchte. Dann stehe ich auf und gehe nach Hause. Bevor ich heimfahren kann, muss ich erstmal im Auto eine Weile schlafen.

Jetzt weine ich jedoch vor Glück. George und Amal. Uschi und Beate. Wir stehen auf einem Boot und fahren unter der hell erleuchteten Rialtobrücke hindurch und ich bin so unendlich dankbar, noch am Leben zu sein und hier sein zu können. Mein Gesicht ist von den Medikamenten noch aufgedunsen und ich habe im ganzen Körper Knochenschmerzen von der noch laufenden Antikörpertherapie. Trotzdem stehe ich hier und empfinde eine unbändige Freude. Es sind Tränen der Erleichterung und der Freude, diesen steinigen Weg der Krebstherapie hinter mir zu lassen und wieder in die Zukunft schauen zu können. Mein ganz persönlicher Amal-Moment. Halt ohne George.

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