Читать книгу Tot sein kann ich morgen noch. Meine Reise vom Kopf zurück ins Herz онлайн

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Vor dem Krebs war der Aperol Spritz mein absolutes Lieblingsgetränk und ich hätte heute sofort einen geordert. Die Chemotherapie hat mir den Spaß daran verdorben. Sobald ich dieses Getränk mit seiner orangen Farbe sehe, wird mir speiübel. Grund dafür ist, dass mein Medikament aus dem ersten Chemozyklus genau diese Aperolfarbe hatte und mir keinerlei Freude bereitete. Meine erste Chemo war schrecklich. Es war, als ob ich innerlich verbrennen würde und ich wusste bis dahin nicht, dass einem Menschen auf dieser Welt so übel sein kann. Sobald ich einen Drink dieser Farbe sehe, erinnert sich mein Gehirn und reagiert mit Übelkeit. Mein Hirn leistet gute Arbeit, ich muss es nicht mal schmecken, nur sehen. Zack, wird mir schlecht. Ob das so bleibt? Keine Ahnung und ist auch nicht wirklich relevant, denn von den Freuden des Alkohols werde ich mich verabschieden müssen, zumindest muss ich den Konsum stark einschränken. Alkohol erhöht das Rückfallrisiko enorm, selbst in kleinen Mengen. Es fällt mir erst jetzt auf, wie oft im Alltag Alkohol getrunken wird. Man ist ein bisschen sozial ausgegrenzt, wenn man gar nicht trinkt. Alkohol wird einem förmlich aufgedrängt, es wird kaum akzeptiert, ihn abzulehnen. Man ist sofort eine Spaßbremse.

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