Читать книгу Tot sein kann ich morgen noch. Meine Reise vom Kopf zurück ins Herz онлайн

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Unser Zimmer ist ein Traum. Ein großer Lüster aus Muranoglas hängt über den Betten. Ich muss mich zwingen, nur die Schönheit des Lüsters zu sehen und mein Kopfkino auszuschalten. Das zeigt mir nämlich eine Sequenz, in der der Lüster nachts auf mich herunterstürzt und die Glasspitze sich in meinen Körper bohrt, dass das Blut nur so spritzt. Vom Muranolüster ermordet. Wäre eine schöne Geschichte für Donna Leons Krimis aus Venedig.

Das Badezimmer ist etwas klein, aber es wird schon gehen. Im ersten Obergeschoss des Palazzo, im Piano Nobile, ist ein großer Saal mit einer Fensterfront zum Kanal. Das muss früher der Ballsaal gewesen sein. Man erreicht den Saal über eine Außentreppe. Vor dem Eingang des Hotels ist ein kleiner Innenhof mit einem Brunnen. Alles ist echt, leicht windschief und pittoresk. Venedig und seine Palazzi. Wir sind hin und weg, wohnen wir nun selbst in einem.

Die Lage, die uns durch die Schule vorgegeben wurde, ist perfekt. Es sind nur wenige Schritte zum Vaporetto am Canal Grande und den Markusplatz können wir in zehn Gehminuten erreichen. Nicht weit ist die Campo Santa Margherita, ein belebter Platz mit venezianischem Nachtleben. Wir liegen auf unseren Betten, kneifen uns und können nicht glauben, wie reich uns das Leben beschenkt.

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