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Wie gut oder schlecht ich vorankomme, kann ich kaum feststellen, denn es gibt keine Konturen, das Bergmassiv sieht überall gleich aus: keine Vegetation, nur Lava.
Stunden später stehe ich oben am Kraterrand. Allein. Es ist angenehm warm, der Blick in die Ferne verliert sich in Wolkenschleiern. Nur das Rauschen des Windes ist ein Indiz dafür, dass ich mich auf dem Gipfel eines gewaltigen Vulkankegels befinde. Hundert Meter unter mir, im Inneren des Kraters, glänzt ein gelbgrüner See. Es ist still, alles ist friedlich.
Ich kann mir schwer vorstellen, dass dieser Berg, auf dem ich stehe, im Inneren lebendig ist. Eines Tages würden seine Gedärme wieder grollen und dieser in sich ruhende Teich würde Lava ausspucken. Vielleicht nur kurz, vielleicht tagelang. Gewaltige Rauchsäulen würden den Himmel verdunkeln, glühende Lavaströme würden sich ins Tal walzen und die Gegend verwüsten. Das Ereignis würde von der Weltpresse dokumentiert werden und in die Geschichtsbücher eingehen. Doch heute schlummert der Vulkan. Vielleicht döst er vor sich hin, was ich ihm nicht übel nehme.