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Besonders nervös war ich nicht, denn auch nachts in den Kneipen konnte niemand ahnen, dass dieser schlichte Tourist, der sich in einer Bar ein Bier gönnte, eine Goldgrube auf zwei Beinen war. Sogar nach Medellín fuhr ich später noch. Nur aus Neugierde? Schwer zu sagen. Meist habe ich meinem Instinkt vertraut, der mich nie in die Irre geführt hat.

Funktioniert dieser Instinkt auch hier, im wohlgeordneten Bayern? Wovor könnte er mich schützen? Wahrscheinlich nur vor mir selbst. Ich gehe schneller. In einer deutschen Stadt wird ein Flaneur schnell zum Passanten, er passt sich der allgemeinen Eile an.

Immerhin hatte mein Ausflug nach Kolumbien ein konkretes Ergebnis. Ich bekam den Auftrag, ein Drehbuch über Escobar zu schreiben, es sollte ein großer Spielfilm werden. Leider eines der Projekte, die nie realisiert wurden. Wie so viele.

Dieser Gedanke hebt meine Stimmung nicht. Ich mustere die an mir vorbeihastenden Gesichter. In welchem mentalen Labyrinth sind sie unterwegs? Froh sieht keiner aus.

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