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An der nächsten Ampel kommt mir ein Rollstuhlfahrer entgegen. Sein Kopf ist zur Seite geneigt, der Mund halb offen, die Lippen sind verzerrt. Hat auch er Gedanken, die ihn quälen? Gründe dafür hätte er, mehr als ich. Viel mehr. Als er an mir vorbeirollt, leuchtet ein Lächeln auf seinem Gesicht. Ich spüre einen Hauch von Neid und schäme mich dafür.
Manchmal frage ich mich, ob ich vor mir selbst fliehe. Oder will ich die vertraute Umgebung nur verlassen, um mich dem Reiz des Unbekannten auszusetzen, der mich immer wieder inspiriert?
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Zum Beispiel in Mexiko. Ich war in Urlaub, die Pyramiden der Mayas und Azteken hatte ich bereits hinter mir und wollte noch ein paar Tage am Strand verbringen. Dort wurde es schnell langweilig. Also suchte ich ein neues Ziel. Ein Blick auf die Karte und ich wurde fündig. In der Nähe gab es einen Berg, er hatte einen skurrilen Namen: Popocatepetl. Das klang gut, ich mietete einen Wagen und machte mich auf den Weg.
Schon bald sah ich in der Ferne ein mächtiges Massiv. Das musste der Berg sein. Die Straße führte relativ weit nach oben, mündete dann in eine staubige Piste, kaum breiter als der Wagen.