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Vor einer alten Holzhütte war sie zu Ende. Hier war ein bescheidenes Quartier für Bergsteiger. Als ich das kleine Haus betrat, stellte ich fest, dass der Raum fast leer war. Nur ein etwas verloren aussehender Wanderer saß im Eck, der bald darauf verschwand. Auch nächsten Morgen sah ich ihn nicht wieder.

Als ich nach Sonnenaufgang vor der Hütte stand und zum Gipfel hochsah, lag dieser noch in den Wolken. Mir fiel ein, dass ich mich um mögliche Aufstiegsrouten nicht gekümmert hatte. Die Exkursion war ein spontaner Entschluss, ich wollte einfach hoch, irgendwie. Das war naiv, wie ich schnell feststellen musste.

Da ich mich nicht auskannte und nichts markiert war, blieb mir nur der direkte Aufstieg. Der war mühsam und wurde mit jedem Schritt mühsamer. Schon nach kurzer Zeit war der schmale Weg nach oben, dem ich gefolgt war, zu Ende. Nun stand ich vor einem gewaltigen Steilhang aus Lavasand. Konnte man hier weitergehen? Musste man hochsteigen? Es gab keine Alternative.

Was das bedeutete, erfuhr ich schnell. Da es steil nach oben ging, sanken meine Füße ständig ein. Kaum hatte ich zwei Meter geschafft, rutschte ich wieder einen zurück. Jeder Schritt wurde zur Qual. Die Augen starr auf den schwarzen Sand dicht vor mir fixiert, kämpfte ich mich langsam nach oben, Meter für Meter. Vor Anstrengung kam ich nur selten auf die Idee, meinen Blick in die Weite oder ins Tal schweifen zu lassen. Längst keuchte ich bei jeder Bewegung, das Blut pochte in den Schläfen, das ständige Abrutschen der Füße zerrte an meinen Nerven. Zudem musste ich ständig subversive Gedanken verscheuchen: Warum mache ich das überhaupt? Weshalb segle ich jetzt nicht auf dem Surfbrett über den Pazifik? Fragen ohne Antworten. Mein Körper besteht nur noch aus einer einzigen Wahrnehmung: Füße, die im Lavasand versinken.

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