Читать книгу Sophienlust Bestseller Box 5 – Familienroman. E-Book 21-25 онлайн
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»Wenn ich noch irgend etwas für Sie tun kann?« Helga Leitner sah Ulrich an. Sein markantes Gesicht war vom Schmerz gezeichnet.
»Danke, Frau Doktor. Irgendwie werden wir die Stunden bis morgen früh schon durchstehen. Sehen wir uns dann morgen?«
»Ich werde hier sein«, versprach Dr. Leitner. »Ich werde auch nachher noch nach Ihrem Sohn sehen. Sie können sicher sein, daß für ihn alles getan wird.«
»Ich bin davon überzeugt.« Ulrich atmete tief durch.
»Sie sollten aber wirklich etwas zur Beruhigung nehmen«, drängte die Ärztin. Dann wurde ihr Sonjas Gegenwart wieder bewußt. »Das gleiche gilt natürlich auch für Sie, Frau Rieder.« Sie wandte sich ab und öffnete einen Schrank. »Hier!« Sie reichte Ulrich eine Medikamentenschachtel. Ulrich nahm sie, ohne auch nur einen Blick auf das Etikett zu werfen. Dann berührte er Sonjas Arm.
»Komm«, forderte er sie auf.
*
Es wurde dämmrig. Die Gegenstände in der Wohnung waren nicht mehr klar zu erkennen, trotzdem erhob Sonja Rieder sich nicht, um Licht zu machen. Auch ihr Mann rührte sich nicht. In der letzten halben Stunde war kein Wort zwischen ihnen gefallen. Beide hingen ihren Gedanken nach, beide machten sich Vorwürfe, jeder auf seine Weise. Anstatt durch den Kummer zueinander zu finden, wurde die Kluft zwischen ihnen jedoch nur noch tiefer.